Neue Prognosemethode

Hallo,

da ich mich zunächst in eine neue Prognosemethode einarbeiten möchte (meine Seite nennt sich ja bewusst „experimentell“), werde ich jetzt zum Februar kein Update meiner letzten Prognose erstellen.

Neue Methode:

Ich teile die Nordhemisphäre in 72 Zonen, jede Zone umfasst 15 Breitengrade und 30 Längengrade, also Zone 1: 75 – 90°N 180 – 150°W. Zone 2: 75 – 90°N 150 – 120°W. Zone 3: 75 – 90°N 120 – 90°W……………………..Zone 72: 0 – 15°N 150 – 180°E.

Nun lasse ich für jede Zone das Flächenmittel von Bodendruck, Geopotential 500hPa – sowie 50hPa – Niveau (letzteres ist Stratosphäre) berechnen, monatsweise und für den Zeitraum 1948 bis 2016, das ergibt etwa 2.600 Datenspalten (Variable) mit jeweils 69 Zeilen (Jahre), also etwa 180.000 Einzeldaten.

Ich exportiere die Daten von Excel in eine leistungsstarke Analyse Software (Predictive Analytics, GMDH Shell 3, Group Method of Data Handling, näheres: http://www.gmdh.net), sie analysiert Datenreihen und erstellt eine Prognose, sie prüft verschiedene Modelle und zeigt dann die beste Lösung, konkret rechnet sie pro Sekunde etwa 780.000 Operationen.

Als Inputwerte gebe ich nun eine Anzahl Variable ein, es hat sich bei Versuchen (die ich bisher durchgeführt habe) erwiesen, dass bei Bestimmung des Bodendrucks einer Zone bessere Ergebnisse erzielt werden, wenn ich nur Bodendruckvariable (und nicht zusätzlich Geopot verwende). Jedoch sind es auch in diesem Fall immerhin 860 Variable (etwa 60.000 Einzeldaten) zur Bestimmung einer Zielvariablen. Nach einer Rechenzeit von etwa 50 Sekunden, also etwa 40 Millionen Operationen, hat das Programm die beste Lösung gefunden, diese sieht dann zum Beispiel so aus:

graph3

 

Es handelt sich hier um den Bodendruck von Zone 1 (75 -90°N 180 – 150°W) für die Januarmonate 1948 – 2016. Man erkennt die Rechenphase 1948 bis 1970 (die tatsächlichen Werte sind grau), die Testphase 1971 – 2016 (blaue Linie) und die Prognose (rote Linie mit Unsicherheitsbereich).

Statistik zu dieser Graphik:

Number of Observations: 46 (1971 – 2016)

Max. negative error: -3,378

Max. positive error: 3,084

Mean absolute error (MAE): 1,4222

Root mean square error (RMSE): 1,71709

Residual sum: -1,879

Standard deviation of residuals: 1,7166

Coefficient of determination (R²): 0.937628

Correlation: 0.980576

Meine Erwartung:

Ich erwarte auch von dieser Methode keine genauen Prognosen, ich erwarte jedoch Hinweise, ob in den einzelnen Zonen im Folgemonat eher mit hohem oder tiefem Luftdruck (Geopotential) zu rechnen ist. Ich betrachte auch nur diesen ersten Schritt und halte Aussagen für die nachfolgenden Jahre als rein theoretisch auf Grundlage der momentanen Situation, die sich jedoch sicherlich nicht in genau derselben Weise fortsetzt wie von diesem Modell prognostiziert.

Sobald ich mich in Methode und Technik einigermaßen eingearbeitet habe, werde ich die Ergebnisse als positive und negative Bodendruck – (vielleicht auch Geopot -) Abweichungen in die 72 Zonen eintragen und dann hier veröffentlichen – und später auch verifizieren. Bis bald.

Gruß

KHB

Verifikation der Dezember 2016 – Prognose

Hallo,

die Prognose für den Dezember 2016:

Bodendruck:

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Tatsächlich eingetreten:

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Die größte Übereinstimmung gab es über Nordamerika: hoher Luftdruck Aleuten und Alaska, tiefer Druck USA und nahe Hudson Bay, auch über Asien, tiefer Druck Indien, China. Die geringste Übereinstimmung gab es über Europa sowie der Arktis. Der prognostizierte hohe Druck entlang der nordrussischen Küste trat nur rudimentär auf, das Zentrum negativer Druckabweichung lag bei Südgrönland und nicht westlich der Britischen Inseln.

Prognose der Geopotanomalien 500hPa:

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Tatsächlich eingetreten:

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Übereinstimmung bzw. Nicht – Übereinstimmung entsprechend der Bodendruck – Kritik.

Prognose der Temperaturanomalie:

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Tatsächlich eingetreten:

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Recht gute Übereinstimmung Arktis, USA, insbesondere Alaska, westliches und mittleres Kanada, die Zone negativer Abweichung über Sibirien lag etwas nördlicher als prognostiziert. Für Europa wurden durchschnittliche Temperaturen vorhergesagt, tatsächlich lagen sie etwa 1 K (Mitteleuropa) bis 2 K (Nordeuropa) über dem Mittel 1981 – 2010.

Prognose der Niederschlagsanomalie:

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Tatsächlich eingetreten:

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Für Deutschland wurden durchschnittliche bis überdurchschnittliche Niederschläge vorhergesagt, jedoch wurden nur in Nordostdeutschland annähernd durchschnittliche Niederschlagsmengen erreicht, sonst war der Monat meist deutlich zu trocken.

Prognose der Stärke des stratosphärischen Polarwirbels:

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Tatsächlich eingetreten:

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Übereinstimmung besteht bei positiver Anomalie über der Arktis, jedoch nicht bei deren Ausdehnung. Auch bei der Zone negativer Abweichung besteht nur teilweise Übereinstimmung (Westkanada).

Gruß

KHB

Januar 2017 und Folgemonate

Hallo,

die Methode wurde in früheren Beiträgen ausführlich erläutert.

Der Dezember 2016 auf der NH, 500hPa Geopotanomalien:

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Rekonstruktion des Dezember 2016 mit Hilfe der Vergleichsjahre, die auf Grund linearer Regression diverser Indices (NAO, AO, PDO, AMO,  TNA, TSA, ENSO, PWP, CAR, NTAI, Snow Cover, Hurricane Activity) bestimmt wurden:

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Diese Ausgangssituation im Dezember 2016 führt analog der Vergleichsjahre zu folgender Geopotanomalie im Januar 2017:

jnqisflgbl

bzw. dieser Bodendruckanomalie:

k_lue0po6e

…………..dieser Temperaturanomalie, wobei zu ergänzen ist, dass geringe Abweichungen von Lage und Stärke der Druckgebilde große Abweichungen von Temperatur und Niederschlag einiger Regionen zur Folge haben können. Aus diesem Grund geht es mir vor allem um Bestimmung der großen Aktionszentren und nicht um die Bestimmung von Temperatur und Niederschlag in Kleinkleckersdorf:

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………..dieser Niederschlagsanomalie:

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Prognose der Bodendruckanomalie für Februar 2017:

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Prognose der Bodendruckanomalie für März 2017:

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Nächstes Update Ende Januar / Anfang Februar 2017

Gruß

KHB