Verifikation der beschriebenen Methode

Hallo,

in meinem Beitrag „Über die NAO und AO des Mai zur Zirkulation der Folgemonate“ habe ich diese Methode ausführlich beschrieben. Im Folgenden möchte ich eine Verifikation für den Zeitraum Juni 2018 bis März 2019 durchführen.

Die Analogjahre für den Mai 2018 sind 1989, 1992, 2013, 1982 und 2007 (zur Auswahl siehe oben genannten Beitrag):

Der reale Mai 2018:

Geopotentialabweichung im 300hPa – Niveau im atlantisch – europäischen Raum:

0lQnZhH4sJ

 

Rekonstruktion des Mai 2018 durch Analogjahre:

Y3CxaWo475

Juni 2018 Geopotentialanomalie 500hPa real:

sPmj2td8eZ

Prognose Juni 2018:

_Njz_1O32Q

Juli 2018 real:

sBWiIeq5SK

Prognose Juli 2018:

TXAvN2ebzP

August 2018 real:

9LsTxBXhF1

Prognose August 2018:

WhvKC5iyra

September 2018 real:

pzg67KLNxI

Prognose September 2018:

PwpgXs7hOy

Oktober 2018 real:

iCy2r8wa3r

Prognose Oktober 2018:

Qn_47K7mVJ

November 2018 real:

gd9A2ZHfQE

Prognose November 2018:

TDFM1RTH3H

Dezember 2018 real:

ZmG4eyFybF

Prognose Dezember 2018:

5OBwOYrvde

Januar 2019 real:

SoHYdGi8Kw

Prognose Januar 2019:

C4ONq1pTw5

Februar 2019 real:

I_xhhGZir_

Prognose Februar 2019:

bE5PxyJRJf

März 2019 real:

P2Lpf_ZoxZ

Prognose März 2019:

aTSYG8NR22

November und Januar liegen total daneben, Juni, August, September, Februar und März wurden sehr gut getroffen, Juli, Oktober und Dezember teilweise.

Die Gründe für fehlerhafte Prognosen sind einerseits der Rekonstruktion geschuldet, es ist nie möglich, eine ganz exakte Nachbildung durchzuführen, es bleibt immer ein gewisser Unterschied zur Realität, der sich dann auswirkt.

Zum Zweiten bietet auch die extremste Form der Erhaltungs – und Wiederholungsneigung Ausnahmen (Ausreißer), in diesem Fall der November und der Januar. Trotzdem stellt sich der „Langzeittrend“, hier die positive NAO und AO, schnell wieder ein. In welchem Monat diese „Ausnahmen“ stattfinden, ist vielleicht kurzfristig zu bestimmen (1 Monat vorher?), aber nicht über einen Zeitraum von 5 oder 6 Monaten.

Gruß

KHB

 

Über die NAO und AO des Mai zur Zirkulation der Folgemonate

Hallo,

über die Weichenstellung des Mai für die NAO und AO (SSTs zum Beispiel) der Folgemonate (besonders für den folgenden Winter) gibt es viele wissenschaftliche Studien. Man könnte nun auch vom Ende her denken: Welche Zirkulationsform muss der Mai haben, um in den folgenden 10 Monaten eine vorwiegend negative NAO / AO bzw. eine vorwiegend positive NAO / AO zu bewirken oder wenigstens Indikator für eine bestimmte Entwicklung zu sein?

Dazu habe ich für jedes Jahr seit 1950 die Anzahl der Monate mit negativer und positiver NAO / AO für den Zeitraum Juni bis März ausgezählt, also 10 Monate, getrennt nach NAO und AO, im Höchstfall also 20 mal negativ bzw. positiv.

Die größte Anzahl von negativen NAO / AO – Monaten dieses Zeitraums gab es 1968/69, nämlich 18 (von 20 möglichen), die geringste Anzahl 2018/19 mit 3.

Nun habe ich die 20 Maimonate bestimmt, denen die größte Anzahl von Monaten mit negativer NAO / AO folgte, die Unterschiede treten im 300hPa – Niveau am deutlichsten auf:

SYkUJgXZKv

Und nun die 20 Maimonate, denen die größte Anzahl von Monaten mit positiver NAO / AO folgte:

wMCjCAx_Qi

Die deutlichsten Unterschiede zwischen beiden Systemen erkennt man vor der Westküste Nordamerikas, über Neufundland, Nordostkanada, Davisstraße, Grönland, dann Südskandinavien, das Uralgebiet und Sibirien. Die zonale Zirkulation (positive NAO und AO) sieht man am hohen Geopotential über Neufundland und dem tiefen über Grönland, die inverse Zirkulation am tiefen über Neufundland und hohen über Grönland. Diese Zirkulationsformen haben anscheinend große Beständigkeit und werden dann auch durch die SSTs gestützt bzw. reagieren auf die SSTs (Wechselwirkung).

Auch im Einzelfall zwischen den extremen Einzelfällen Mai 1968 und 2018 (Folgemonate) wird dies deutlich.

Mai 1968:

iS924uphk_

Mai 2018:

tZEQUKMTca

Zum Vergleich: Mai 2019

 

QOhSnlN_gB

Der Mai 1968 mit seiner stark negativen NAO und AO hatte nun zwischen Juni und März 1969 – wie gesagt – die größte Anzahl negativer NAO / AO – Monate:

s44Yf0de4H

Der Mai 2018 mit seiner stark positiven NAO / AO hatte im selben Zeitraum, also bis März 2019, die größte Anzahl positiver NAO / AO – Monate:

T7yESA5FeR

Führen die negativen NAO / AO – Monate Juni bis März zurück zu einem Mai mit negativer NAO / AO, so lässt ein negativer NAO / AO – Monat Mai logischerweise eine Wiederholungs – und Erhaltungsneigung in den Folgemonaten erkennen:

Juni bis März mit größter Häufigkeit von Monaten mit negativer NAO / AO (20 Jahre):

FMNsiYMkLf

……….und ein positiver NAO / AO – Monat Mai lässt folglich ebenfalls eine Wiederholungs- und Erhaltungsneigung erkennen:

Juni bis März mit größter Häufigkeit von Monaten mit positiver NAO / AO (20 Jahre):

hQGRLDd5AK

Was bedeutet dieser Zusammenhang nun für den Zeitraum Juni 2019 bis März 2020?

Innerhalb der Jahre mit negativen NAO / AO – Maimonaten bestimme ich diejenigen mit der größten Übereinstimmung im atlantisch – europäischen Raum mit dem Mai 2019 (Geopotential 300hPa – Niveau), also Übereinstimmung in der nordhemisphärischen Zirkulation im Allgemeinen und der atlantisch – europäischen im Besonderen.

Der Mai 2019:

9jV5ua2Txy

 

Nahezu identische Maimonate:

Ivgfby3Ip7

Daraus folgt die Prognose für Juni 2019 (Geopotentialanomalie 500hPa):

YYfUbKTz9X

 

 

Juli 2019:

pF2VzXhWii

 

August 2019:

5XjfyySUtP

 

September 2019:

g1ujXqS3Du

 

Oktober 2019:

e3MUDGPKUP

 

November 2019:

Dgo1ym2BBU

 

Dezember 2019:

IZVvAZpydb

 

Januar 2020:

SWWQVM7Cpv

 

Februar 2020:

8v6OcaIk4q

 

März 2020:

S1C69fYj0r

 

Gruß

KHB

 

 

Extrem negative NAO und AO im Mai 2019 und Folge(monate)

Hallo,

nach dem Mai 2018 mit seiner stark positiven Nordatlantik Oszillation, NAO, (+2.12 und damit 4.höchste Mai – NAO) und der ebenfalls stark positiven Arktischen Oszillation, AO,  (+1.180 und damit auch 4.höchste MAI – AO, jeweils seit 1950), ist der Absturz zur extrem negativen NAO und AO im Mai 2019 schon sehr beachtlich.

Die NAO im Mai 2019 ist die mit Abstand niedrigste Mai – NAO seit 1950.

NAO im Mai:

1. Platz: 2019 mit -2.62

2. Platz: 2017 mit -1.91

3. Platz: 1968 mit -1.76

4. Platz: 2008 mit -1.73

Die AO im Mai 2019 ist die 3.niedrigste Mai – AO seit 1950.

AO im Mai:

1. Platz: 1954 mit -1.656

2. Platz: 1993 mit -1.607

3. Platz: 2019 mit -1.231

4. Platz: 2008 mit -1.205

Vergleicht man die Bodendruckwerte der beiden Maimonate 2019 und 2018, werden die Unterschiede deutlich:

Bodendruck Mai 2019 minus Mai 2018:

yWOdTb0nY6

Starker Druckanstieg im gesamten arktischen Bereich, vor allem bei Grönland und tieferer Druck in den mittleren Breiten (vom Mai 2018 zum Mai 2019), also eine Umkehrung.

Noch auffallender sind die Veränderungen der SSTs im Nordatlantik:

SSTs Mai 2019 minus Mai 2018:

EFCgDfq4md

Die negativen SST Anomalien südöstlich Neufundlands, die von positiven südlich Grönlands über den Ostatlantik halbkreisförmig umschlossen werden, gehen mit einer negativen NAO einher bzw. zeigen die Entwicklung zu einer negativen NAO (auch in den Folgemonaten??????) an.

Da sowohl NAO als auch AO des Mai 2019 extrem negativ waren, kann über Korrelation bzw. linearer Regression betrachtet werden, wie sich diese in den Folgemonaten auswirken bzw. welche Impulse davon ausgehen, das heißt rein rechnerisch können dadurch die Extremwerte für die Folgemonate in Betracht gezogen werden.

Dabei ist jetzt bitte Folgendes zu beachten: Bei negativer NAO und AO des Mai (wie 2019), ist bei Korrelation bzw. linearer Regression die negative Abweichung (des Geopotentials in den Folgemonaten) positiv dargestellt (also gleich zu gleich ist positiv) und die positive Abweichung negativ (also umgekehrt ist negativ).

Lineare Regression NAO und AO des Mai und Geopotentialabweichung im 500hPa – Niveau der Folgemonate, Zeitraum ist 1948 bzw. 1950 bis 2018/19. Dabei wird auch auf die Unterschiede eingegangen, die sich zwischen NAO und AO für die Folgemonate ergeben. Die Beschreibungen beziehen sich auf die negative NAO bzw. AO (wie 2019), bei positiver NAO bzw. AO ist es dann genau umgekehrt.

Juni:

NAO:

78

Bei negativer Mai – NAO ist im Juni mit positive Geopotentialabweichung im arktischen Bereich, über Grönland, bei den Aleuten, über Südeuropa und Sibirien zu rechnen (bei positiver NAO negative Abweichung). Bei negativer Mai – NAO ist im Juni negative Geopotentialabweichung über dem mittleren Nordatlantik, dem Nordmeer und Skandinavien wahrscheinlich ( bei positiver Mai – NAO positive Abweichung).

AO:

Die AO des Mai liefert für den Juni ein etwas anderes Bild:

78

Übereinstimmung besteht für die Arktis und Grönland, in geringerem Maße für die Aleuten, Sibirien und Skandinavien, für Mitteleuropa deutet sich sogar leicht negative Geopotentialabweichung an.

Juli:

NAO:

78

Hohes Geopotential über der Arktis und Grönland bleibt erhalten, mittlerer Nordatlantik auch hoch, auch Nordchina, tief Aleuten, NO – Kanada, Ostsee – Baltikum.

AO:

78

Übereinstimmung Arktis, mittlerer Nordatlantik,  stärker ausgeprägt ist das tiefe Geopotential über Kanada und über Europa.

August:

NAO:

78

Arktis tiefes Geopotential, eine Zone hohen Geopotentials zieht sich von Alaska über Nordostkanada, Grönland, Island, Ostatlantik, Skandinavien bis Ostsibirien, ein kleines Gebiet mit niedrigem Geopotential liegt über dem südlichen Mitteleuropa und dem Mittelmeer.

AO:

78

Ähnlich.

September:

NAO:

78

Hohes Geopotential Arktis, Kanada, Grönland, Skandinavien, tiefes Aleuten, vor allem GB und Mitteleuropa.

AO:

78

Ähnlich.

Oktober:

NAO

78

Hohes Geopotential Arktis und eine Zone von NW – Afrika über Mitteleuropa bis Nordrussland und China, tiefes Geopotential westlich von GB.

AO:

78

Hier gibt es deutliche Unterschiede / Gegensätze, also unterschiedliche Signale.

November:

NAO:

78

Hohes Geopotential Arktis, Grönland, Aleuten, Westrussland, tiefes Westkanada, Europa, Sibirien.

AO:

78

Unterschiedliche Signale Nordamerika, tiefes Geopotential Azoren, westliches Europa verstärkt, Übereinstimmung Westrussland.

Dezember:

NAO:

78

Hohes Geopotential Ostsibirien, Aleuten, Nordatlantik, Naher Osten, Sibirien, China, tiefes NW – Kanada, Skandinavien, Mitteleuropa.

AO:

78

Weitgehende Übereinstimmung, insbesondere Atlantik – Europa.

Januar:

NAO:

78

Hohes Geopotential Arktis, NO – Kanada, Grönland, USA, Westatlantik, Sibirien, tiefes Nordmeer, Skandinavien,  Mittel – Osteuropa, Japan.

AO:

78

Weitgehende Übereinstimmung.

Februar:

NAO:

78

Hohes Geopotential NO – Kanada, Nordatlantik, Nordskandinavien, tiefes Alaska, Osten der USA, insbesondere Zentraleuropa.

AO:

78

Weitgehende Übereinstimmung, insbesondere Atlantik – Europa.

März:

NAO:

78

Hohes Geopotential Arktis, Grönland, Nordatlantik, Ostsibirien – Aleuten, tiefes Westkanada, Osten der USA, Westeuropa – Mittelmeer, Sibirien.

AO:

78

Tiefes Geopotential im Westen der USA stärker ausgeprägt, ebenso im Atlanik 30 bis 40°N und über Europa.

Mal sehen, wie sich die Zirkulation an diese Vorgaben hält.

Gruß

KHB

 

 

 

 

Sommerprognose 2019

Hallo,

für diese Prognose habe ich nur die SSTs des Mai 2019 verwendet, allerdings global.

Die Nordatlantik – SSTs haben sich seit Mai 2018 doch beachtlich verändert:

SSTs des Mai 2019 minus Mai 2018:

EFCgDfq4md

Dazu mehr in einem anderen Beitrag.

Auswertungszeitraum: 1949 – 2018

Referenzperiode: 1981 – 2010

Anomalien: Pa bzw. K

Methode: Canonical Correlation Analysis

Juni 2019:

Prognose Juni 2019 Bodendruck NH Bild aus Mai

Prognose Juni 2019 Temperatur NH Bild aus Mai

Juli 2019:

Prognose Juli 2019 Bodendruck NH Bild aus Mai

Prognose Juli 2019 Temperatur NH Bild aus Mai

August 2019:

Prognose August 2019 Bodendruck NH Bild aus Mai

Prognose August 2019 Temperatur NH Bild aus Mai

Gruß

KHB