La Nina – Spuren im NH – Winter

Hallo,

als Ergänzung zu meinem Beitrag „Winter auf der NH unter El Nino / La Nina Aspekten“ möchte ich den Einfluss einer La Nina auf den NH – Winter herauskristallisieren, genauer gesagt, in diesem Fall den Einfluss einer schwachen La Nina bei QBO – Ost Bedingungen und verhältnismäßig geringer Sonnenaktivität (unter 1200 solar flux Einheiten), wie dies für den nächsten Winter erwartet wird.

Die schwache La Nina scheint allerdings noch keineswegs sicher zu sein, vielleicht reicht es nur zu „neutral“ mit negativem Vorzeichen, also ONI – Werten zwischen -0,1 und -0,5. Um diese Möglichkeit einzubeziehen – und nebenbei die Zahl der Beispieljahre zu erhöhen –  habe ich zu den 6 Wintern (schwache La Lina, QBO – Ost, solar flux unter 1200 Einheiten), nämlich 1950/51, 1954/55, 1964/65, 1974/75, 1984/85 und 1995/96 noch die 4 Winter hinzugenommen, die „neutral“ mit negativem Vorzeichen waren, 1962/63, 1983/84, 2005/06 und 2012/13 und ebenfalls unter QBO – Ost und relativ geringer Sonnenaktivität (unter 1200 solar flux Einheiten) stattfanden.

Diesen 10 Wintern habe ich nun 10 Winter gegenübergestellt, die „nicht“ zur Gruppe „schwache La Nina“ gehören, jedoch QBO – Ost und relativ geringe Sonnenaktivität (unter 1200 solar flux Einheiten) aufweisen. Diese sind: 1952/53, 1953/54, 1965/66, 1972/73, 1976/77, 1986/87, 1987/88, 1993/94, 2007/08 und 2009/10. Der Unterschied zwischen beiden Gruppen liegt also ausschließlich bei ENSO, in der 1. Gruppe: schwache La Nina sowie neutral negativ, QBO – Ost, geringe Sonnenaktivität. Zur Gruppe 2 gehören alle anderen ENSO – Phasen + QBO – Ost + geringe Sonnenaktivität.

Die „Fußspuren“ oder „Fingerabdrücke“ einer schwachen La Nina unter genannten Verhältnissen müssten auf diese Weise eigentlich sichtbar werden.

Dezember Bodendruckunterschiede (jeweils Gruppe 1 minus Gruppe 2):

xpCuJOk7kP

Dezember Temperaturunterschiede:

zm21mwfJYK

Januar Bodendruckunterschiede:

HyzCyjTwVP

Januar Temperaturunterschiede:

YxNYXUZM72

Februar Bodendruckunterschiede:

InOTY3uKfz

Februar Temperaturunterschiede:

GC0D2dQT9g

Den März nehme ich noch hinzu, da auch hier deutliche Unterschiede zu sehen sind

beim Bodendruck:

LzDmZ9mrjN

und auch bei der Temperatur:

Vq0bBvq7MP

Auch dies ist keine Vor – , eher eine Nachhersage.

Gruß

KHB

Winter auf der NH unter El Nino / La Nina Aspekten

Hallo,

jetzt im Juli befinden wir uns etwa in der Mitte zwischen dem Ende des letzten und dem Beginn des nächsten (meteorologischen) Winters. Zeit und Gelegenheit, um auf beide einen Blick zu werfen, aber nicht, um daraus – jetzt schon – eine Vorhersage abzuleiten (sonst hätte ich diesen Beitrag unter der Kategorie „Prognose“abgelegt), sondern um grundsätzliche Betrachtungen über äußere Bedingungen, denen beide Winter auf der NH unterworfen sind,  anzustellen.

Der Winter 2015/16 auf der NH war geprägt von einem sehr starken El Nino, der QBO – Westphase und mittlerer Sonnenaktivität. Dies war sozusagen der Rahmen, innerhalb dessen natürlich noch viele weitere Faktoren hinzukommen, die dann zu den  tatsächlichen Witterungsverhältnissen führen (Gruppe 1).

Nach jetzigem Wissensstand wird der Winter 2016/17 während einer schwachen La Nina, der QBO – Ostphase und einer weiter zurückgehenden Sonnenaktivität (solar flux – Einheiten unter 1000) stattfinden (Gruppe 2).

Seit 1950 fallen 5 Winter in die 1. Gruppe: 1957/58, 1972/73, 1982/83, 1997/98 und 2015/16. In Gruppe 2 fallen 6 Winter: 1950/51, 1954/55, 1964/65, 1974/75, 1984/85 und 1995/96.

Welche Unterschiede lassen sich auf der NH feststellen? Ich subtrahiere die Werte (Bodendruck, Temperatur, Niederschlag) der Winter aus Gruppe 1 von jenen aus Gruppe 2 (also Durchschnitt aus Gruppe 1 vom Durchschnitt aus Gruppe 2).

Zunächst aber zum stratosphärischen Polarwirbel, der für die Stärke der Westwinde in den mittleren Breiten eine wichtige Rolle spielt:

vcGB2M_PfX

Wie man sieht, ist der stratosphärische Polarwirbel in Wintern mit einer schwachen La Nina, QBO – Ost und schwacher Sonnenaktivität weniger stark ausgeprägt (also schwächere Westwinde, weniger Zonalität, mehr meridionale Lagen) als in Wintern mit starkem oder sehr starkem El Nino, QBO – West und mittlerer oder starker Sonnenaktivität.

Zu den einzelnen Wintermonaten im Vergleich:

Dezember – Bodendruck:

m9aVqfSqvt

Dezember – Temperatur:

a2CilWpS1d

Dezember – Niederschlag:

uI8Jx5eJEo

Januar – Bodendruck:

2xvjl_zBsh

Januar – Temperatur:

fPQlMPRVJ9

Januar – Niederschlag:

fONZcLCF5P

Februar – Bodendruck:

u4iQq2vynW

Februar – Temperatur:

Sw3uG9O_6G

Februar – Niederschlag:

b0EEI82NNz

Die Unterschiede sind in allen 3 Monaten deutlich ausgeprägt – im Durchschnitt, im Einzelfall nicht unbedingt. Deshalb wären diese 3 Kriterien für die Prognose des Winters 2016/17 auch nicht ausreichend. Im Spätherbst, wenn die Novemberdaten vorliegen, steht dann dieses Thema auf der Tagesordnung.

Gruß

KHB

 

 

Verifikation der Juni 2016 – Prognose

Hallo,

dies war meine Prognose der Bodendruckanomalien für Juni 2016 auf der NH:

S1wGnUCsyq

und dies ist die Realität:

mBKuELwf7k

Übereinstimmung zeigt sich in der Arktis, südlich der Aleuten, über Nordostkanada, der Karibik und Mittelamerika, dem mittleren Nordatlantik, von Island über Großbritannien, Mitteleuropa, dem Mittelmeer bis Nordafrika, Skandinavien, dem europäischen Russland, dem südlichen Asien.

Nicht eingetreten ist der tiefe Druck über Grönland, der tiefe Druck südlich der Hudsonbay wurde als durchschnittlich prognostiziert, der hohe Druck über den USA als durchschnittlich bis leicht positiv, der tiefe Druck im Bereich des Ural wurde nicht erkannt, der tiefe Druck über Nordsibirien griff südlicher aus als erwartet.

Die Situation über Europa ist recht gut getroffen: Mitteleuropa unter tiefem Druck, umrahmt von hohem Druck über dem (West -) Atlantik, Skandinavien und Osteuropa, wobei der tiefe Druck bis Nordafrika reicht.

Die Temperaturprognose:

FBNUdXEIrE

und die Realität:

EXkugSs7DL

Übereinstimmung besteht zum großen Teil über den USA und Kanada, der Davisstraße, Grönland, Island, dem Ostatlantik von England bis 10°N, Südwesteuropa, dem zentralen Nordafrika, von Schottland über Skandinavien, Osteuropa bis zum Kaspischen Meer, sowie Ostsibirien.

Die Temperaturen über dem südlichen Mitteleuropa, Italien, Balkan wurden als etwas zu tief prognostiziert, die negativ abweichend prognostizierte Temperatur über Nordwestsibirien hatte dann real eine deutlich positive Abweichung.

Die Prognose des Niederschlags:

zfLnKvHc2u

Die Realität:

HQjKjQCaSj

 

Nordhemisphärisch ist der Vergleich sehr schwer durchzuführen, deshalb möchte ich mich hier auf Europa beschränken (ansonsten hat jeder Betrachter die Möglichkeit individuelle Vergleiche vorzunehmen).

Der Bereich übernormaler Niederschläge ist gut erkannt, er reicht von Großbritannien im Westen nach Skandinavien, umfasst West -, Mittel -, Südost – und Südeuropa und erstreckt sich  bis Nordafrika. In der Prognose liegt der Schwerpunkt jedoch zu weit östlich, in der Realität befindet sich Westrussland bereits im Bereich negativer Niederschlagsanomalien.

Gruß

KHB

Juli 2016 und Folgemonate

Hallo,

wie bereits geschildert, Bestimmung der Vergleichsjahre. Dies geschieht durch lineare Regression zwischen den NH – Indices der Vormonate (bis 24), dem Ausgangsmonat (hier Juni) und dem Prognosemonat (hier Juli).

Ich habe dieses Verfahren nun auf 3 Ebenen angewendet, unabhängig voneinander, Bodendruck, 500hPa, 50hPa (Stratosphäre). Die Vergleichsjahre sind also nicht identisch (es gibt jedoch Überschneidungen), man könnte sagen, es handelt sich um „Kontrollläufe“.

Dabei erfolgt zunächst der Nachbau des Juni 2016 auf diesen 3 Ebenen. Ich bin noch dabei, Möglichkeiten zu entwickeln, um wirklich von einer Kopie des realen Ausgangsmonat sprechen zu können. Jedoch habe ich bei den Versuchen bemerkt, dass kleine Ungenauigkeiten das generelle (Prognose-) Bild nicht wesentlich beeinflussen (was noch nichts über Prognosegüte aussagt). Dabei ist auch noch zu beachten, dass nur 1 Tag an Zeit bleibt, man benötigt die Gesamtdaten des Juni und sollte die Prognose am 1. Juli veröffentlichen (eigener Anspruch).

Bodendruckabweichung des Juni 2016 :

134

 

Nachbau der Bodendruckabweichung des Juni 2016 mit Hilfe der Vergleichsjahre:

DNPk4xKapd

Daraus ergibt sich folgende Bodendruckabweichung für den Juli 2016 auf der NH:

eihhghzLbm

Diese Druckabweichung hat diese Temperaturabweichung zur Folge:

P7enwJrvQu

 

……….und diese Niederschlagsabweichung:

zPlbNmE08p

Nach jetzigem Stand sieht die voraussichtliche Bodendruckabweichung des August 2016 so aus:

ALlwi4Kmep

…….und die des September 2016 so:

l6u25bHMcW

Die Geopotentialabweichungen auf der 500hPa – Ebene sahen im Juni 2016 so aus:

 

134

 

Die Rekonstruktion mit Hilfe der Vergleichsjahre (wie gesagt, unabhängig von den Bodendruckjahren):

suDQqDnAX6

Die Prognose der Geopotentialabweichung für Juli 2016:

YO3bv2Jmbu

Diese Geopotentialabweichung entspricht folgender Bodendruckabweichung für Juli 2016:

7kBq7pw8h0

Die Geopotentialabweichungen des Juni 2016 auf der 50hPa – Ebene (Stratosphäre):

 

134

 

Die Rekonstruktion mit Hilfe der Vergleichsjahre (unabhängig vom Bodendruck und der 500hPa – Ebene):

xw3waYTH05

Für den Juli 2016 ergeben sich dann diese Geopotentialabweichungen auf der 50hPa – Ebene:

77a8EF_ygy

Diesen Geopontialabweichungen entsprechen dann diese Bodendruckabweichungen für den Juli 2016:

iAzTp6mVDQ

 

Nächstes Update: Ende Juli / Anfang August 2016

Gruß

KHB