wie ich in meinem „Fazit“ zu meinem ersten Teil dieser Thematik schon angedeutet habe, scheinen sich im Zuge des Klimawandels die Beziehungen – und damit die Korrelationen – seit 1987 geändert zu haben.
Ich habe im Folgenden also lediglich den Zeitraum ab 1987 herangezogen. Ansonsten bin ich so vorgegangen wie in Teil 1.
Nun ergibt sich dieses „ranking“ anhand der Prognosegüte für den November auf Grund der Oktoberdaten der einzelnen Faktoren:
Platz 1: Zonaler Wind im 30hPa – Niveau(QBO enthalten):
Platz 2: Temperatur im 10hPa – Niveau:
Platz 3: Schneezuwachsrate nördlich von 40°:
Platz 4: Hurrikanaktivität Juli – Oktober, Bodendruck Karibik:
Platz 5: Zonaler Wind im 500hPa – Niveau, Jet:
Platz 6: Bodendruck (des Oktober):
Platz 7: Eisausdehnung nördlich von 60°N:
Platz 8: Akkumulierter Schneefall nördlich von 40°N:
Platz 9: Sonnenaktivität (solar flux – Einheiten):
Platz 10: Temperatur Boden / Meeresoberfläche:
Fazit: Es scheint so, als habe die Stratosphäre die Regie übernommen, Temperatur im 10hPa – Niveau und zonaler Wind im 30hPa – Niveau.
Bodendruck, Temperatur Boden / Meeresoberfläche und auch die Sonnenaktivität spielen anscheinend nicht mehr die führende Rolle. Die Schneezuwachsrate hat an Bedeutung gewonnen, die Hurrikanaktivität bleibt im Mittelfeld, ebenso der zonale Wind im 500hPa – Niveau.
Setzt man nun die ersten beiden Plätze zusammen, entsteht dieses Bild:
Die Prognosegüte verbessert sich dadurch noch etwas – im Vergleich zu Platz 1.
Auffallend ist, dass der hohe Druck über Ost – Südosteuropa und der tiefe Druck über Grönland / Island allgemein stärker gerechnet wird. Die sehr milden und auch oft trockenen Novembermonate seit 1987 scheinen die Basis zu diesen „Prognosen“ zu bilden, im Gegensatz zu oft kälteren, zyklonalen Novembern im Zeitraum davor.
Ergänzung am 8.Dezember 2020:
Die tatsächliche Bodendruckabweichung im November 2020:
Verglichen mit Platz 1 und 2 wurde der hohe Druck über dem Festland zu nördlich gerechnet, der tiefe Druck bei Island – Grönland recht gut, die atlantische Hochdruckzelle ebenfalls, die Schwachstelle zwischen Atlantikhoch und Festlandhoch wurde angedeutet.
in der „Wetterzentrale“ hat Basti einzelne Faktoren aufgezählt, die für die Witterung der nächsten Monate (den Winter) wichtig sind.
Schwierig ist es zu beurteilen, welche Faktoren sind wirklich wichtig, welche sind weniger wichtig.
Eine Möglichkeit, deren Bedeutung zu bestimmen, ist, so zu tun, als wäre der betreffende Faktor der einzige, den es überhaupt gibt und zu überprüfen, welche „Prognosegüte“ erhält der Zielmonat mit diesem einen Faktor.
Ich habe jetzt den November als Zielmonat gewählt und betrachte 10 Faktoren separat und zwar mit den Oktoberdaten.
Eine Ausnahme nehme ich bei der Frage vor, inwiefern die Hurrikansaison Einfluss auf unser Wettergeschehen hat.
Da Juli – Oktober Hurrikanhauptsaison ist, verwende ich diesen Zeitraum und als räumlichen Bereich die Karibik, 17 – 32°N 96 – 75°W, ich verwende den Bodendruck, hier müsste der Unterschied zwischen einer schwachen und starken Saison am deutlichsten zu sehen sein.
Ich versuche, die Wintermonate entsprechend nachzuliefern.
Ansonsten:
Analysezeitraum immer 1949 – 2020
Räumlich: Gitternetz 90°N – 90°S 0 – 360°
Methode: Canonical Correlation Analysis
Anomalien: Pa
Referenzperiode: 1981 – 2010
Die Karten zeigen die Bodendruckanomalien des November 2020 für den jeweiligen Faktor im europäisch – atlantischen Raum.
Ich habe jetzt die Faktoren schon nach ihrer Prognosegüte geordnet, also eine Art „ranking“ für den November erstellt, für andere Monate könnte es anders sein.
Am besten abgeschnitten hat, also Nummer 1, die globalen Bodendruckdaten des Oktober:
Platz 2: Hurrikansaison Juli – Oktober, Bodendruckwerte Karibik:
Platz 3: Temperatur Stratosphäre im 10hPa – Niveau:
Platz 4: Sonnenaktivität, solar flux – Einheiten:
Platz 5: Zonaler Wind im 30hPa – Niveau (deckt QBO ab):
Platz 6: Zonaler Wind im 500hPa – Niveau, Verlauf des Jet:
Platz 7: Akkumulierter Schneefall nördlich von 40°N:
Platz 8: Schneezuwachsrate nördlich von 40°N:
Platz 9: Temperatur Boden, Meeresoberfläche:
Platz 10: Arktische Eisausdehnung nördlich von 60°N:
Fazit: Es zeigt sich wahrscheinlich, dass der im Durchschnitt beste Prognosefaktor nicht in jedem Einzelfall auch die beste Prognose liefert. Ich werde dann zu Anfang Dezember die Karte mit den tatsächlichen November – Anomalien ergänzen.
Ein Grund für die insgesamt mangelnde Prognosegüte kann darin liegen, dass sich im Zuge des Klimawandels seit 1987 die Beziehungen – und damit die Korrelationen – geändert haben. Man sollte sich deshalb bei der Analyse vielleicht auf den Zeitraum ab 1987 beschränken. Ich werde auch dieser Frage nachgehen.
für die Prognose des November 2020 und Folgemonate habe ich den Bodendruck des Oktober verwendet (90°N – 90°S 0 – 360°).
Auswertungszeitraum: 1949 – 2020
Referenzperiode: 1981 – 2010
Anomalien: Pa bzw. K
Methode: Canonical Correlation Analysis
Prognose November 2020:
Bodendruckanomalie:
Temperaturanomalie:
Prognose Dezember 2020:
Bodendruckanomalie:
Temperaturanomalie:
Prognose Januar 2021:
Bodendruckanomalie:
Temperaturanomalie:
Prognose Februar 2021:
Bodendruckanomalie:
Temperaturanomalie:
Meine Meinung: Das Modell kennt ja nur die globalen Bodendruckdaten des Oktober – sonst nichts. Immerhin sagt es die La Nina (central – based) richtig voraus, die jetzt im November schon da ist und im Nordwinter auch bestehen bleibt.
Ansonsten hält sich das Modell an einen (typischen) La Nina – Winter der Nordhemisphäre, für Europa heißt das: Hoher Bodendruck auf dem Nordatlantik – Grönland – Island im November / Dezember (für den November sieht es jetzt am 11.November nicht danach aus).
Für die berechnete Bodendruckanomalie des Dezember erscheint mir die prognostizierte Temperaturanomalie für Mittel – und Osteuropa zu hoch, passt nicht so ganz.
Im Januar ist dann eher mit zyklonal West und im Februar mit zonal antizyklonal zu rechnen.