Ergänzung zu „Wintertemperaturen West – und Mitteleuropas……..“: Zeitraum 1962 – 1987

Hallo,

in meinem letzten Beitrag „Wintertemperaturen West – und Mitteleuropas als Folge rhythmischer Druckschwankungen……….“ hatte ich ja geschrieben, dass es mir leider nicht gelungen ist, den Zeitraum vor dem „Klimasprung“ 1987 in dieses System zu integrieren. Was allerdings möglich ist – und das habe ich jetzt durchgeführt, ist, durch Herausfiltern der entsprechenden Rhythmik ein passendes Beziehungsgeflecht zwischen Folgemonat bzw. – jahreszeit und Vormonaten auch für diesen Zeitraum zu entwickeln. Unter dieser Voraussetzung gelangt man mit derselben Verfahrensweise (wie geschildert) auch zu gleichen Ergebnissen.

Da mir die Flächenmittel des Bodendrucks erst ab dem Jahre 1948 zur Verfügung stehen und ich eine große Zahl an Vorjahren (Vormonaten) benötige, ich andererseits den Extremwinter 1962/63 unbedingt miteinbeziehen wollte, blieben als „Vorjahre“ nur 15 (statt 40) bzw. 180 Monate (statt 480). Das Maß an Differenzierung habe ich beibehalten, 20 Monate mit 24 Vergleichen erfüllen dieses Kriterium. Es zeigt sich, dass bereits diese Größenordnung ausreicht, um die 3 Gruppen kalt – durchschnittlich – mild zu separieren (die Temperaturen beziehen sich hier ebenfalls auf das Gebiet 47.5 – 55°N, 10°W – 17.5°E).

Im Diagramm:

Klima Graphik 2_8421_image001

 

Die Unterschiedlichkeit der beiden Zeiträume zeigt sich also nicht nur an der Durchschnittstemperatur, diese stieg um etwas mehr als 1 K, von 2,801°C im Zeitraum 1962/63 – 1986/87 auf 3,885°C im Zeitraum 1987/88 – 2015/16 (beide habe ich im Diagramm eingezeichnet). Die Unterschiedlichkeit zeigt sich auch in der Rhythmik der Druckschwankungen. Aus diesem Grund ist es auch nicht möglich, ein gemeinsames Raster für beide Klimaphasen zu entwickeln. Nebenbei, wie im Diagramm zu sehen ist, gibt es im Abschnitt 1962 – 87 nur 2 Winter, die über dem Temperaturmittel von 87 – 16 liegen, alle anderen wären nach jetzigem Durchschnitt zu kalt, dies gilt zum Beispiel auch für einen klassischen Mildwinter der 60er Jahre, 1966/67.

Zu den Ergebnissen im Einzelnen: Man erkennt auch hier die 3 Cluster, Bodendruckindex >90 die zu kalten Winter, Index zwischen 20 und 60 die durchschnittlichen und <20 die milden. Der durchschnittliche Index beträgt 45,92, die Durchschnittstemperatur, wie gesagt, 2,801°C.

Mich interessierte auch insbesondere, ob der extrem kalte Winter („Jahrhundertwinter“) 1962/63 in dieses Schema passt bzw. ob sich das Extrem auch im Index niederschlägt. Die Antwort: Er passt in das Schema, das Extrem schlägt sich jedoch im Index „nicht“ nieder. Der Index von 62/63 beträgt 154, damit liegt er „nur“ auf dem 4. Platz nach 63/64, 81/82 und 68/69.

Anders sieht es auf der milden Seite aus: Der mit großem Abstand mildeste Winter im Zeitraum 62 – 87, nämlich 1974/75, besitzt auch den mit Abstand niedrigsten Index (-110). Seine Temperatur ist also nicht überraschend.

Die Winter im linken (kalten) Feld, Index und Temperatur:

1962/63: +154. -0,857°C

1963/64:  +180. 2,024°C

1964/65: +142. 2,475°C

1968/69: +157. 2,146°C

1969/70: +145. 1,359°C

1978/79: +112. 1,680°C

1981/82: +165. 2,522°C

1984/85: +135. 1,527°C

1985/86: +114. 2,152°C

1986/87: +97. 1,961°C

Die Winter im mittleren (durchschnittlichen) Feld:

1967/68: +59. 2,549°C

1976/77: +44. 3,193°C

1977/78: +28. 3,220°C

1980/81: +33. 2,900°C

Die Winter im rechten (milden) Feld:

1965/66: -22. 3,607°C

1966/67: -79. 3,725°C

1970/71: -77. 3,332°C

1971/72: -55. 3,590°C

1972/73: +6. 3,656°C

1973/74: +14. 4,310°C

1974/75: -110. 5,139°C

1975/76: +1. 3,300°C

1979/80: -56. 3,485°C

1982/83: +6. 3,628°C

1983/84: -45. 3,396°C

Gruß

KHB

 

Wintertemperaturen West – und Mitteleuropas als Folge rhythmischer Druckschwankungen über dem Nordpazifik und Nordatlantik

Hallo,

meine Seite nennt sich ja bewusst „experimentell“ und dies beinhaltet auch das Undenkbare zu denken und zu erproben.

Ich muss jedoch sogleich eingestehen, dass ich mich auf den Zeitraum 1987/88 bis 2015/16 beschränken muss. Ich habe es leider nicht geschafft, die vor diesem „Klimasprung“ liegenden Jahre auf befriedigende Weise miteinzubeziehen. Anscheinend haben sich die statistischen Beziehungen so geändert, dass die Zusammenhänge divergieren. Andererseits sind seit diesem Zeitpunkt inzwischen jedoch auch bereits 29 Jahre vergangen, so dass trotzdem eine gewisse Aussage getroffen werden kann.

Zum Versuch: Ich habe die 10 im nördlichen West – sowie in Mitteleuropa seit 1987/88 kältesten den 10 mildesten Winter gegenübergestellt, Flächenmittel der Temperatur (surface) 47.5 – 55°N, 10°W – 17.5°E. Indem ich nun von diesem Ausgangspunkt Monat für Monat zurückschreite, erhalte ich Monate, die sich zwischen  Kalt – und Mildwintervormonaten kaum oder gar nicht unterscheiden, ich erhalte jedoch aber auch Monate, die sich deutlich unterscheiden. Insgesamt vergleiche ich 480 Vormonate (40 Jahre), um eventuelle Rhythmen zu finden. Es fällt auf, dass die Unterschiede insbesondere im Bereich der Aleuten, Südgrönland, Island, Nordmeer, Barentssee auftreten. Dies ist ein Hinweis, dass einerseits ENSO (bestimmt im Wesentlichen die Luftdruckverhältnisse im Nordpazifik bei den Aleuten) und natürlich die NAO (was soll sie auch anderes machen als zu oszillieren) dafür verantwortlich sind. Beide unterliegen mehreren unterschiedlichen Rhythmen, die sich überlagern, in ihrer Wirkung neutralisieren, gegenseitig verstärken, abschwächen. Die Kulminationspunkte kommen dann zum Vorschein, wenn sich die größten Unterschiede zwischen den entsprechenden Vormonaten von Mild – und Kaltwintern zeigen. Als Limit setze ich mindestens 8hPa Unterschied, so erhalte ich genügend Monate, um Zufälle auszuschließen (es sind 34 Monate, die dieses Kriterium erfüllen mit 51 Vergleichen).

Ein Beispiel (1 Monat mit 2 Vergleichen), der Zeitpunkt ist der November 4 Jahre vor den Ausgangspunkten von Kalt – minus Mildwintern:

VF0xm6Kixj

Dies bedeutet, „tendenziell“ liegt im November 4 Jahre vor einem Kaltwinter ein Hoch westlich von GB und ein Tief über Nordskandinavien. Vor einem Mildwinter ist es genau umgekehrt (die Daten werden ja subtrahiert). Natürlich wäre es nicht zielführend, allein auf Grund dieses „einen“ Sachverhalts nun (in diesem Fall) einen Kalt – bzw. Mildwinter auszurufen. Deshalb werden nun die oben genannten 34 Monate bzw. die 51 Einzelvergleiche ausgewertet und zwar in dem Sinne, dass getrennt voneinander die Luftdruckwerte für jedes der 29 Jahre addiert werden, die negativen (also in diesem Fall Nordskandinavien) für sich und die postiven, also hier westlich von GB. Für „kalt“ spricht, wenn in vielen Fällen der Luftdruck im entsprechenden Gebiet niedrig ist, sofern der tiefe Luftdruck wie in obigem Beispiel zu „kalt“ führt. Gleichzeitig sollte er in den Fällen hoch sein, in denen „hoch“ zu kalt führt. Umso größer also die Differenz zwischen den positiven Werten (wenn positiv zu „kalt“ führt) und den Werten (wo negativ zu „kalt“ führt), desto mehr spricht für „kalten“ Winter, im umgekehrten Fall für „milden“ Winter. Die Indexzahlen habe ich unten genannt.

Im Diagramm sieht das so aus:

Winter Graphik_3215_image001

 

Man erkennt 3 Cluster, die zu kalten Winter im Bodendruckindex zwischen 400 und etwa 200, den Mildwinterblock zwischen -50 und -200 und dazwischen den mittleren Bereich, Winter, die nahe am Durchschnitt liegen, also Index zwischen +150 und 0. Der durchschnittliche Index beträgt +68.

Konkret:

Die Durchschnittstemperatur der Winter 1987/88 bis 2015/16 beträgt für oben definiertes Gebiet 3,885°C.

Index  der zu kalten Winter im linken Feld und tatsächliche Temperatur:

90/91: +215. 2,542°C

92/93: +317. 3,589°C

93/94: +210. 3,829°C

95/96: +377. 1,413°C

96/97: +263. 2,416°C

02/03: +265. 2,664°C

05/06: +270. 2,622°C

08/09: +234. 2,826°C

09/10: +297. 1,710°C

10/11: +343. 2,322°C

12/13: +335. 2,971°C

An dieser Stelle ist noch anzumerken, dass der Winter 92/93 – und in abgeschwächtem Maße auch der Winter 93/94 – für den stark positiven Index eigentlich zu hohe Temperaturen aufweisen. Eine Erklärung hierfür „könnte“ der Ausbruch des Pinatubo im Jahre 1991 sein.  „In den Folgejahren großer Vulkaneruptionen ergeben sich Abkühlungen von einigen Zehnteln Grad, wobei allerdings durch eine Intensivierung der außertropischen Zonalzirkulation im Folgewinter der mittleren Breiten auch eine Tendenz zu höheren Temperaturen besteht.“

W. Endlicher / F. – W. Gerstengarbe (Hrsg.) Potsdam 2007:  Der Klimawandel, S. 5

Klicke, um auf broschuere_cms_100.pdf zuzugreifen

Index der zu milden Winter im rechten Feld und tatsächliche Temperatur:

87/88: -109. 4,604°C

88/89: -177. 5,165°C

89/90: -83. 5,517°C

94/95: -66. 4,712°C

97/98: -169. 5,194°C

01/02: -182. 4,457°C

06/07: -166. 5,986°C

07/08: -107. 5,172^C

13/14: -96. 5,272°C

15/16: -77. 5,734°C

 

Index der Winter im mittleren Feld und tatsächliche Temperatur:

91/92: +66. 3,827°C

98/99: +46. 4,002°C

99/00: +102. 4,338°C

00/01: +87. 4,236°C

03/04: +41. 3,949°C

04/05: +88. 3,626°C

11/12: +94. 3,854°C

14/15: +21. 4,102°C

 

Der Index für den Winter 2016/17 beträgt übrigens +96, liegt also im mittleren Feld nahe am Durchschnitt.

Die 3 Cluster wiederum bilden die Grundmuster der winterlichen atlantisch – europäischen (und NH?) Zirkulation.

Die Winter des linken Feldes:

Bodendruckanomalien:

xJ38BrXBFX

Temperaturanomalien:

1cBXustsEz

Bodendruckanomalien der Winter im rechten Feld (so spiegelbildlich zu „kalt“ wie die Vormonate, die zu diesem Ergebnis führen):

kp52zm4BL0

Temperaturanomalien:

xlf2N4gyL9

Bodendruckanomalien der Winter im mittleren Feld:

JmLDfCJYfM

Temperaturanomalien:

DEtYefP4sY

 

Gruß

KHB

 

 

Stark negative Juli – NAO und Folgemonate

Hallo,

auch im Juli 2016 kam es erneut zu einer stark negativen NAO. Mit einem Wert von -1.76 nimmt dieser Monat im Zeitraum seit 1950 den 5. Platz (innerhalb der Julimonate) ein. Die Julimonate 2015 und 1993 belegen mit je -3.18 den 1. Platz, den 3. Platz nimmt der Juli 1962 mit -2.47 ein, den 4. Platz der Juli 2009 mit -2.15, den 5. Platz – wie gesagt – der Juli 2016 mit -1.76, den 6. Platz belegt der Juli 1958 mit -1.73, den 7. Platz der Juli 2011 mit -1.51, den 8. Platz der Juli 2012 mit -1.32, den 9. Platz der Juli 2008 mit -1.27, den 10. Platz der Juli 1950 mit -1.26 und den 11. Platz der Juli 1957 mit -1.19.

In diesem Beitrag möchte ich darstellen, wie sich die stark negative NAO des Juli auf Bodendruck und Temperatur der Folgemonate auswirkt. Ich vergleiche die lineare Regression NAO Juli – Bodendruck  bzw. NAO Juli – Temperatur der Folgemonate mit den tatsächlichen Bodendruck – bzw. Temperaturanomalien dieser 10 Jahre mit den niedrigsten Juli – NAO – Werten.

Zunächst zum Juli selbst:

Lineare Regression NAO Juli – Bodendruck Juli auf der NH:

82

 

Bodendruckanomalien der 10 Julimonate mit den niedrigsten NAO – Werten (ohne 2016):

s1iwge6Di0

Zur Ergänzung, Bodendruckanomalien des Juli 2016:

XLub79EDpb

Eine recht gute Übereinstimmung.

Da die NAO der Julimonate in diesem Fall immer negativ ist, ist bei „linearer Regression“ die Darstellung des Bodendrucks / der Temperatur im Folgemonat positiv, wenn die Abweichung  (ebenfalls) negativ ist. Die Darstellung von Bodendruck / Temperatur im Folgemonat ist negativ, wenn die Abweichung positiv ist, also negativ zu negativ bedeutet sozusagen „Erhaltung“ also „positiv“, negativ zu positiv bedeutet „Umkehrung“, also negativ. Die völlige Übereinstimmung von rechnerischer / statistischer „linearer Regression“ einerseits und „Realität“ (in Form genannter Jahre) andererseits, ist dann gegeben, wenn die beiden Karten (farblich)  – für dasselbe Gebiet – das genaue Gegenteil aufweisen (was in allen Monaten zu erkennen ist).

Lineare Regression NAO Juli – Temperatur Juli auf der NH:

82

 

Temperaturanomalien der 10 Julimonate mit den niedrigsten NAO – Werten (ohne 2016):

CbcwnaQkt4

Temperaturanomalien des Juli 2016 auf der NH:

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Auch hier ist eine gute Übereinstimmung zu erkennen. Allerdings sollte beachtet werden, dass 4 der 10 Jahre auf die „kalten“ 50er – und 60er – Jahre fallen, das heißt, der Temperaturdurchschnitt wird dadurch deutlich niedriger, so dass auf Grund des Klimawandels die Temperaturen nur bedingt mit den jetzigen verglichen werden können. Man sollte also nicht auf die absoluten Werte achten, sondern auf die „Tendenz“ bzw. auf Gebiete mit größter Abweichung.

Lineare Regression Juli NAO und Bodendruck August:

82

 

Bodendruckanomalien der 10 Augustmonate, die auf diese 10 Julimonate folgten:

_GfantVa6N

Lineare Regression Juli NAO und Temperatur August:

82

 

Temperaturanomalien der 10 Augustmonate, die auf besagte Julimonate folgten:

JA7DokYzSP

Lineare Regression Juli NAO und Bodendruck September:

82

 

Bodendruckanomalien der 10 Septembermonate, die auf besagte Julimonate folgten:

0BUxuySIXf

Lineare Regression Juli NAO und Temperatur September:

82

 

Temperaturanomalien der 10 Septembermonate, die auf besagte Julimonate folgten:

2OHtM0FEC8

Lineare Regression Juli NAO und Bodendruck Oktober:

82

 

Bodendruckanomalien der 10 Oktobermonate, die  auf besagte Julimonate folgten:

H5MAflBasW

Lineare Regression Juli NAO und Temperatur Oktober:

82

 

Temperaturanomalien der 10 Oktobermonate, die auf besagte Julimonate folgten:

GEZuVuHZiB

Lineare Regression Juli NAO und Bodendruck November:

82

 

Bodendruckanomalien der 10 Novembermonate, die auf besagte Julimonate folgten:

X7zY2y_aks

Lineare Regression Juli NAO und Temperatur November:

82

 

Temperaturanomalien der 10 Novembermonate, die auf besagte Julimonate folgten:

CcS8NrFmpL

Lineare Regression Juli NAO und Bodendruck Dezember:

82

 

Bodendruckanomalien der 10 Dezembermonate, die auf besagte Julimonate folgten:

s_cqH2_54I

Lineare Regression Juli NAO und Temperatur Dezember:

82

 

Temperaturanomalien der 10 Dezembermonate, die auf besagte Julimonate folgten:

gg0zOqpZgl

Lineare Regression Juli NAO und Bodendruck Januar:

82

 

Bodendruckanomalien der 10 Januarmonate, die auf besagte Julimonate folgten:

FK8o97roer

Lineare Regression Juli NAO und Temperatur Januar:

82

 

Temperaturanomalien der 10 Januarmonate, die auf besagte Julimonate folgten:

tmZEhiLGEM

Lineare Regression Juli NAO und Bodendruck Februar:

82

 

Bodendruckanomalien der 10 Februarmonate, die auf besagte Julimonate folgten:

TMU6V3qBGv

Lineare Regression Juli NAO und Temperatur Februar:

82

 

Temperaturanomalien der 10 Februarmonate, die auf besagte Julimonate folgten:

UGrz5H6NsH

Gruß

KHB

Verifikation der Juli 2016 – Prognose

Hallo,

zunächst zur Prognose des Bodendrucks für den Juli 2016, der sich aus dem Bodendruck des Juni 2016 errechnete:

eihhghzLbm

Und hier der tatsächliche Juli 2016:

XLub79EDpb

Übereinstimmung Tief Alaska, NW – K anada, Ostsibirien, Hoch Ostasien. Das Tief über Skandinavien wurde unpräzise prognostiziert, Bodendruck West – und Mitteleuropa höher als erwartet, gilt auch für Grönland und angrenzende Meeresgebiete, in den USA tiefer als erwartet. Der prognostizierte hohe Druck über dem europäischen Russland fehlt, hier ist lediglich die Zone tiefen Drucks unterbrochen.

Insgesamt nicht befriedigend.

Die Temperaturprognose für den Juli 2016:

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Die tatsächliche Temperaturanomalie:

wKanwnYCyN

Insgesamt eine recht gute Übereinstimmung: Kanada, Hudsonbay, Grönland, Davisstraße, auch die warme Brücke nach Osten Richtung Skandinavien, Nowaja Semlja ist vorhanden. Die Temperaturverhältnisse in Europa wurden recht gut getroffen, auch speziell in Deutschland.

Ebenso traten die prognostizierten negativen Temperaturanomalien über dem östlichen Nordsibirien ein, genau wie die östlich des Kaspischen Meeres. Auch die Temperaturen über dem Nordatlantik stimmen weitgehend überein, wobei die Zone positiver Anomalie über dem östlichen Nordatlantik etwas in Richtung der Iberischen Halbinsel verschoben ist.

Der einzig nennenswerte Fehler betrifft den Nordwesten der USA, hier wurden positive Anomalien vorhergesagt und es traten negative auf.

Die Niederschlagsprognose für den Juli 2016:

zPlbNmE08p

Die tatsächliche Niederschlagsanomalie des Juli 2016:

0wyljixRpP

Der Vergleich beim Niederschlag ist wie immer sehr schwierig. Ich beschränke mich deshalb auf Europa. Der übernormale Niederschlag in West – Süd – Mittel – Nordeuropa wurde richtig prognostiziert. Jedoch war dieser über Polen und Westrussland deutlich höher als vorhergesagt (dies ist dem tieferen Druck dort geschuldet, siehe Bodendruckanomalie).

Die Prognose der Geopotentialanomalie auf der 500hPa – Ebene für Juli 2016:

YO3bv2Jmbu

Die tatsächliche Geopotentialanomalie:

cDiUNaH7ae

Übereinstimmung im Bereich Grönland – Arktis, westlich der Iberischen Halbinsel, das tiefe Geopotential bei Alaska war nur angedeutet, das hohe über dem Südwesten Kanadas lag westlicher, an der Nordküste Ostsibiriens herrschte tiefes statt des prognostizierten hohen Geopotentials.

Das tiefe Geopotential bei GB / Nordsee ist gut getroffen, auch die Zone tiefen Geopotentials Richtung Neufundland – Kanada, das tiefe über Westsibirien trat in abgeschwächter Form auf. Über Südwesteuropa, Frankreich und Deutschland war das Geopotential höher als erwartet.

Aus der Prognose der Geopotentialanomalie im 500hPa – Niveau wurde dann die Bodendruckanomalie abgeleitet (die Vergleichsjahre von Bodendruck und Geopotential unterschieden sich ja und die Gewichtung der einzelnen Jahre sowieso):

7kBq7pw8h0

Hier nochmals zum Vergleich die tatsächlichen Bodendruckanomalien des Juli 2016:

XLub79EDpb

Problembereich, wenig oder kaum Übereinstimmung Alaska, Aleuten, Frankreich, Mittel – und Südeuropa.

Die Prognose der Geopotentialanomalie auf der 50hPa – Ebene (Stratosphäre), wiederum andere Vergleichsjahre und andere Gewichtung:

77a8EF_ygy

Und hier die tatsächliche Abweichung:

LcDLjgUmmS

Im Wesentlichen richtig wurde die negative Geopotentialabweichung im tropischen und subtropischen Bereich so wie die positive nördlich von 40°N prognostiziert. Auch die Zonen der größten positiven Abweichung über den Aleuten und Ostasien stimmen überein, jedoch wurde die positive Anomalie über Nordgrönland zu hoch berechnet.

Die positive Abweichung über Mexiko / Pazifik wurde nicht gesehen, ebenso die negative nördlich der  Meeresgebiete Ostsibiriens. Die prognostizierte deutlich negative Abweichung über dem Uralgebiet deutet sich lediglich durch eine vergleichsweise schwache positive Anomalie an.

Auch hier wurde aus der 50hPa – Anomalie die Bodendruckanomalien für den Juli 2016 abgeleitet:

iAzTp6mVDQ

Und erneut zum Vergleich die tatsächlichen Bodendruckanomalien des Juli 2016:

XLub79EDpb

Übereinstimmung (in der Grundstruktur) hoher Druck Grönland und tiefer Druck GB, ansatzweise Hudsonbay, Alaska. Der prognostizierte hohe Druck über Westrussland lag über Westsibirien, der tiefe Druck über dem südlichen Westsibirien war in abgeschwächter Form vorhanden.

Gruß

KHB

 

August 2016 und Folgemonate

Hallo,

da ich die Daten des Vormonats benötige, ist eine Prognose frühestens am 2. eines Monats möglich (die „operational data“ sind leider zu ungenau), so viel zum Termin. Die Prognose würde jedoch nicht anders ausfallen, auch wenn ich sie am 15. oder 20. eines Monats abgeben würde, da subjektive Meinung oder äußere Einflüsse (aktuelles Wetter oder Prognosen irgendwelcher kommerzieller Dienste) bei dieser Methode ausgeschaltet sind bzw. die Verfahrensweise nachprüfbar und – vollziehbar ist.

Die Methode habe ich erläutert (siehe die letzten Beiträge in der Prognose – Kategorie).

Bodendruckanomalien der NH im Juli 2016:

compday

Nachbau der Bodendruckanomalien mit Hilfe der Vergleichsjahre sowie mit Hilfe der „Gegenteil – Jahre“, die auf Grund der Analyse bestimmt wurden und mit einem Minuszeichen versehen sind:

LyfR7RNKkh

Geopotentialabweichungen auf der 500hPa – Ebene im Juli 2016:

compday

Nachbau mit Hilfe der Vergleichsjahre:

p6pIkYBFUN

Aus Bodendruck – und Geopotentialanomalien ergibt sich für den August 2016 Folgendes:

Bodendruck:

T7OwHMReaB

Geopotential 500hPa:

IANJSzM1QF

Prognose Temperaturabweichung August 2016:

xB2TKqJR_8

Prognose Niederschlagsabweichung August 2016:

x8gQx3nCGt

Prognose Bodendruckabweichung September 2016:

YlxkEmXtUh

Prognose Bodendruckabweichung Oktober 2016:

cFFB5jBs6z

Die Stratosphäre konnte ich nicht mit den beiden anderen Ebenen in Übereinstimmung bringen. Deshalb gehen von hier auch zum Teil andere Signale für den August aus und entsprechend unterscheiden sich auch die Beispieljahre.

Geopotentialanomalie 50hPa im Juli 2016:

compday

Nachbau mit Hilfe der Vergleichsjahre:

BujY_inePI

Prognose August 2016 Geopotentialanomalien 50hPa:

Tt1qXT48dN

Daraus ergibt sich diese Bodendruckanomalie für den August 2016:

1lT9yLc_L0

Es gibt Übereinstimmungen zwischen der August – Bodendruckprognose, die sich einerseits aus Bodendruck -/ Geopotentialanomalie 500hPa und andererseits aus der Stratosphäre (50hPa) ergibt:

Tiefer Druck USA, Hudsonbay, Nordsibirien, Ostasien.

Hoher Druck: Arktis, Grönland, Russland, Pazifik.

Insbesondere auf dem Nordatlantik gibt es jedoch Unterschiede. Man wird sehen.

Update: Anfang September

Gruß

KHB