Hallo,
in meinem letzten Beitrag „Wintertemperaturen West – und Mitteleuropas als Folge rhythmischer Druckschwankungen……….“ hatte ich ja geschrieben, dass es mir leider nicht gelungen ist, den Zeitraum vor dem „Klimasprung“ 1987 in dieses System zu integrieren. Was allerdings möglich ist – und das habe ich jetzt durchgeführt, ist, durch Herausfiltern der entsprechenden Rhythmik ein passendes Beziehungsgeflecht zwischen Folgemonat bzw. – jahreszeit und Vormonaten auch für diesen Zeitraum zu entwickeln. Unter dieser Voraussetzung gelangt man mit derselben Verfahrensweise (wie geschildert) auch zu gleichen Ergebnissen.
Da mir die Flächenmittel des Bodendrucks erst ab dem Jahre 1948 zur Verfügung stehen und ich eine große Zahl an Vorjahren (Vormonaten) benötige, ich andererseits den Extremwinter 1962/63 unbedingt miteinbeziehen wollte, blieben als „Vorjahre“ nur 15 (statt 40) bzw. 180 Monate (statt 480). Das Maß an Differenzierung habe ich beibehalten, 20 Monate mit 24 Vergleichen erfüllen dieses Kriterium. Es zeigt sich, dass bereits diese Größenordnung ausreicht, um die 3 Gruppen kalt – durchschnittlich – mild zu separieren (die Temperaturen beziehen sich hier ebenfalls auf das Gebiet 47.5 – 55°N, 10°W – 17.5°E).
Im Diagramm:
Die Unterschiedlichkeit der beiden Zeiträume zeigt sich also nicht nur an der Durchschnittstemperatur, diese stieg um etwas mehr als 1 K, von 2,801°C im Zeitraum 1962/63 – 1986/87 auf 3,885°C im Zeitraum 1987/88 – 2015/16 (beide habe ich im Diagramm eingezeichnet). Die Unterschiedlichkeit zeigt sich auch in der Rhythmik der Druckschwankungen. Aus diesem Grund ist es auch nicht möglich, ein gemeinsames Raster für beide Klimaphasen zu entwickeln. Nebenbei, wie im Diagramm zu sehen ist, gibt es im Abschnitt 1962 – 87 nur 2 Winter, die über dem Temperaturmittel von 87 – 16 liegen, alle anderen wären nach jetzigem Durchschnitt zu kalt, dies gilt zum Beispiel auch für einen klassischen Mildwinter der 60er Jahre, 1966/67.
Zu den Ergebnissen im Einzelnen: Man erkennt auch hier die 3 Cluster, Bodendruckindex >90 die zu kalten Winter, Index zwischen 20 und 60 die durchschnittlichen und <20 die milden. Der durchschnittliche Index beträgt 45,92, die Durchschnittstemperatur, wie gesagt, 2,801°C.
Mich interessierte auch insbesondere, ob der extrem kalte Winter („Jahrhundertwinter“) 1962/63 in dieses Schema passt bzw. ob sich das Extrem auch im Index niederschlägt. Die Antwort: Er passt in das Schema, das Extrem schlägt sich jedoch im Index „nicht“ nieder. Der Index von 62/63 beträgt 154, damit liegt er „nur“ auf dem 4. Platz nach 63/64, 81/82 und 68/69.
Anders sieht es auf der milden Seite aus: Der mit großem Abstand mildeste Winter im Zeitraum 62 – 87, nämlich 1974/75, besitzt auch den mit Abstand niedrigsten Index (-110). Seine Temperatur ist also nicht überraschend.
Die Winter im linken (kalten) Feld, Index und Temperatur:
1962/63: +154. -0,857°C
1963/64: +180. 2,024°C
1964/65: +142. 2,475°C
1968/69: +157. 2,146°C
1969/70: +145. 1,359°C
1978/79: +112. 1,680°C
1981/82: +165. 2,522°C
1984/85: +135. 1,527°C
1985/86: +114. 2,152°C
1986/87: +97. 1,961°C
Die Winter im mittleren (durchschnittlichen) Feld:
1967/68: +59. 2,549°C
1976/77: +44. 3,193°C
1977/78: +28. 3,220°C
1980/81: +33. 2,900°C
Die Winter im rechten (milden) Feld:
1965/66: -22. 3,607°C
1966/67: -79. 3,725°C
1970/71: -77. 3,332°C
1971/72: -55. 3,590°C
1972/73: +6. 3,656°C
1973/74: +14. 4,310°C
1974/75: -110. 5,139°C
1975/76: +1. 3,300°C
1979/80: -56. 3,485°C
1982/83: +6. 3,628°C
1983/84: -45. 3,396°C
Gruß
KHB