Verifikation der Juli 2016 – Prognose

Hallo,

zunächst zur Prognose des Bodendrucks für den Juli 2016, der sich aus dem Bodendruck des Juni 2016 errechnete:

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Und hier der tatsächliche Juli 2016:

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Übereinstimmung Tief Alaska, NW – K anada, Ostsibirien, Hoch Ostasien. Das Tief über Skandinavien wurde unpräzise prognostiziert, Bodendruck West – und Mitteleuropa höher als erwartet, gilt auch für Grönland und angrenzende Meeresgebiete, in den USA tiefer als erwartet. Der prognostizierte hohe Druck über dem europäischen Russland fehlt, hier ist lediglich die Zone tiefen Drucks unterbrochen.

Insgesamt nicht befriedigend.

Die Temperaturprognose für den Juli 2016:

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Die tatsächliche Temperaturanomalie:

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Insgesamt eine recht gute Übereinstimmung: Kanada, Hudsonbay, Grönland, Davisstraße, auch die warme Brücke nach Osten Richtung Skandinavien, Nowaja Semlja ist vorhanden. Die Temperaturverhältnisse in Europa wurden recht gut getroffen, auch speziell in Deutschland.

Ebenso traten die prognostizierten negativen Temperaturanomalien über dem östlichen Nordsibirien ein, genau wie die östlich des Kaspischen Meeres. Auch die Temperaturen über dem Nordatlantik stimmen weitgehend überein, wobei die Zone positiver Anomalie über dem östlichen Nordatlantik etwas in Richtung der Iberischen Halbinsel verschoben ist.

Der einzig nennenswerte Fehler betrifft den Nordwesten der USA, hier wurden positive Anomalien vorhergesagt und es traten negative auf.

Die Niederschlagsprognose für den Juli 2016:

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Die tatsächliche Niederschlagsanomalie des Juli 2016:

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Der Vergleich beim Niederschlag ist wie immer sehr schwierig. Ich beschränke mich deshalb auf Europa. Der übernormale Niederschlag in West – Süd – Mittel – Nordeuropa wurde richtig prognostiziert. Jedoch war dieser über Polen und Westrussland deutlich höher als vorhergesagt (dies ist dem tieferen Druck dort geschuldet, siehe Bodendruckanomalie).

Die Prognose der Geopotentialanomalie auf der 500hPa – Ebene für Juli 2016:

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Die tatsächliche Geopotentialanomalie:

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Übereinstimmung im Bereich Grönland – Arktis, westlich der Iberischen Halbinsel, das tiefe Geopotential bei Alaska war nur angedeutet, das hohe über dem Südwesten Kanadas lag westlicher, an der Nordküste Ostsibiriens herrschte tiefes statt des prognostizierten hohen Geopotentials.

Das tiefe Geopotential bei GB / Nordsee ist gut getroffen, auch die Zone tiefen Geopotentials Richtung Neufundland – Kanada, das tiefe über Westsibirien trat in abgeschwächter Form auf. Über Südwesteuropa, Frankreich und Deutschland war das Geopotential höher als erwartet.

Aus der Prognose der Geopotentialanomalie im 500hPa – Niveau wurde dann die Bodendruckanomalie abgeleitet (die Vergleichsjahre von Bodendruck und Geopotential unterschieden sich ja und die Gewichtung der einzelnen Jahre sowieso):

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Hier nochmals zum Vergleich die tatsächlichen Bodendruckanomalien des Juli 2016:

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Problembereich, wenig oder kaum Übereinstimmung Alaska, Aleuten, Frankreich, Mittel – und Südeuropa.

Die Prognose der Geopotentialanomalie auf der 50hPa – Ebene (Stratosphäre), wiederum andere Vergleichsjahre und andere Gewichtung:

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Und hier die tatsächliche Abweichung:

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Im Wesentlichen richtig wurde die negative Geopotentialabweichung im tropischen und subtropischen Bereich so wie die positive nördlich von 40°N prognostiziert. Auch die Zonen der größten positiven Abweichung über den Aleuten und Ostasien stimmen überein, jedoch wurde die positive Anomalie über Nordgrönland zu hoch berechnet.

Die positive Abweichung über Mexiko / Pazifik wurde nicht gesehen, ebenso die negative nördlich der  Meeresgebiete Ostsibiriens. Die prognostizierte deutlich negative Abweichung über dem Uralgebiet deutet sich lediglich durch eine vergleichsweise schwache positive Anomalie an.

Auch hier wurde aus der 50hPa – Anomalie die Bodendruckanomalien für den Juli 2016 abgeleitet:

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Und erneut zum Vergleich die tatsächlichen Bodendruckanomalien des Juli 2016:

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Übereinstimmung (in der Grundstruktur) hoher Druck Grönland und tiefer Druck GB, ansatzweise Hudsonbay, Alaska. Der prognostizierte hohe Druck über Westrussland lag über Westsibirien, der tiefe Druck über dem südlichen Westsibirien war in abgeschwächter Form vorhanden.

Gruß

KHB