Mai – NAO, – AO und Folgemonate

Hallo,

es gibt eine Reihe von Studien über den Zusammenhang zwischen SSTs und der NAO, insbesondere der SSTs des Mai und der NAO des Folgewinters, wobei die Ergebnisse – nach meiner Meinung – sehr bescheiden ausfielen. Möglicherweise deshalb, weil die Zusammenhänge zu statisch gesehen wurden, während sich bei genauerer Betrachtung die Beziehungsfelder verändern (habe ich in einem früheren Beitrag aufgezeigt).

Nachdem nun der vergangene Monat den niedrigsten Mai – NAO – Wert seit 1950 gebracht hat, nämlich -1.91 (2. Platz 1968 mit -1.76, 3. Platz 2008 mit -1.73, 4. Platz 1980 mit -1.50, 5. Platz gemeinsam 1995 und 2010 mit jeweils -1.49 und 7. Platz 2005 mit -1.25), stellt sich die Frage nach den Beziehungen zwischen SSTs und NAO (die sich wechselseitig beeinflussen) in verstärktem Maße.

Zunächst die Korrelation NAO und SSTs im Mai der letzten Dekade:

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Die SST – Anomalien im Mai 2017:

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Eine negative NAO im Mai (in diesem Zeitraum) geht einher mit hohen SSTs entlang der afrikanischen Westküste (Schwerpunkt 5°N 25 – 30°W) und dann im Bereich 10 – 20°N westwärts bis zur mittelamerikanischen Küste (bei positver NAO umgekehrt), Korrelationskoeffizient -0.90, auch auf dem Pazifik ist ein typisches Muster zu erkennen.

Da einerseits die NAO mit den SSTs korreliert, andererseits die Beziehungen nicht statischer Natur sind, ist es nun besser, von der NAO auszugehen und nicht von den SSTs (dekadische Änderungen). Also korreliere ich die NAO des Mai (als Konstante) mit den Geopots der Folgemonate, allerdings nicht als Prognose für diesen Zeitraum, sondern als Sichtbarmachung von Zusammenhängen.

Da es sich bei der NAO um ein eher regionales Phänomen handelt und ich die nordhemisphärische Zirkulation als Ganzes betrachte, nehme ich in einem 2. Schritt die AO als Absicherung hinzu. Diese sollte auch negativ sein, die AO des Mai 2017 beträgt -0.730, sie liegt damit auf Rang 14 seit 1950. Im 3. Schritt ergänze ich die Korrelationsbilder durch die Jahre, die im Mai eine stark negative NAO von <-1,20 aufwiesen und gleichzeitig eine negative AO besaßen.

Korrelation Mai – NAO und Geopotanomalie Juni (Zeitraum jeweils 1968 – 2016 bzw. 2017):

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Korrelation Mai – AO und Geopot Juni:

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Junimonate nach Mai mit stark negativer NAO bei gleichzeitiger negativer AO:

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Man beachte: Eine Übereinstimmung von Korrelationsbildern (NAO bzw. AO) und Realität ist dann gegeben, wenn die Umkehrung beachtet wird, farbliche Darstellung (da bei negativer Mai – NAO und – AO eine tatsächliche Geopotanomalie im entsprechenden Bereich positiv sein sollte bzw. negativ, wenn die Korrelation positiv ist.

 

……………Juli:

Korrelation NAO:

91

 

 

Korrelation AO:

91

 

Julimonate nach stark negativer Mai – NAO und negativer AO:

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……………..August:

Korrelation NAO:

91

 

Korrelation AO:

91

 

Augustmonate nach stark negativer Mai – NAO und negativer AO:

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…………….September:

Korrelation NAO:

91

 

 

Korrelation AO:

91

 

Septembermonate nach stark negativer Mai – NAO und negativer AO:

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……………….Oktober:

Korrelation NAO:

91

 

Korrelation AO:

91

Oktobermonate nach stark negativer Mai – NAO und negativer AO:

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……………November:

Korrelation NAO:

91

 

Korrelation AO:

91

 

Novembermonate nach stark negativer Mai – NAO und negativer AO:

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…………………..Dezember:

Korrelation NAO:

91

 

Korrelation AO:

91

 

Dezembermonate nach stark negativer Mai – NAO und negativer AO:

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………………………Januar:

Korrelation NAO:

91

 

Korrelation AO:

91

 

Januarmonate nach stark negativer Mai – NAO und negativer AO:

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…………………………Februar:

Korrelation NAO:

91

 

Korrelation AO:

91

 

Februarmonate nach stark negativer Mai – NAO und negativer AO:

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Gruß

KHB

Verifikation der Mai 2017 – Prognose

Hallo,

dies war die Prognose für Mai 2017:

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Tatsächlich eingetreten ist dies:

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Tiefes Geopotential bei den Aleuten, über dem Nordatlantik sowie über Nordrussland wurde richtig erkannt, wenn auch in der Realität etwas weiter westlich gelegen als prognostiziert. Das vorhergesagte tiefe Geopotential im Bereich Westpazifik / Japan trat lediglich andeutungsweise auf, dies gilt auch für den nordafrikanischen Bereich.

Hohes Geopotential herrschte erwartungsgemäß über großen Teilen des amerikanischen Kontinents sowie über Grönland und Skandinavien und auch über dem Nahen und Mittleren Osten Die Zone hohen Geopotentials über West – und Mitteleuropa fehlt, weil – wie oben gesagt – das tiefe Geopotential auf dem Atlantik etwas weiter östlich prognostiziert war.

Fazit: Zirkulation im Großen und Ganzen richtig erkannt, aber nicht im Detail.

Gruß

KHB

 

Juni 2017 und Folgemonate

Hallo,

Methode habe ich erklärt, Ähnlichkeit der nordhemisphärischen Zirkulation Januar bis Mai im Allgemeinen und Vormonat Mai im Besonderen: Die größte Ähnlichkeit mit 2017 hatten die Jahre 1973, 1990, 1994 und 2008 (die anderen Jahre wurden als Ergänzungen / Korrekturen benutzt.

Der tatsächliche Mai 2017, Anomalie Geo500:

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Rekonstruktion des Mai 2017 mit Hilfe der Vergleichsjahre:

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Juni – Prognose:

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Juli – Prognose:

EPxkOJS8wB

August – Prognose:

fpgnjrKVKG

Gruß

KHB