Hyperaktive Hurrikansaison und nordhemisphärische Zirkulation der Folgemonate

Hallo,

im Anschluss an meinen Beitrag „Accumulated Cyclone Energy………….“ möchte ich mich jetzt auf die Jahre mit starker Hurrikansaison konzentrieren, bei ACE >150 Einheiten auch „hyperaktiv“ genannt. Die Saison 2017 ist ja noch nicht zu Ende und bis zum heutigen Tag (8. Oktober) beträgt die ACE 208,0 Einheiten. Damit gehört die Saison 2017 auf jeden Fall zu den „Top Ten“ seit 1851.

Die 20 aktivsten Hurrikanjahre seit 1880 (>150 ACE Einheiten) waren: 1886, 1887, 1893, 1906, 1916, 1926, 1933, 1950, 1955, 1961, 1964, 1969, 1995, 1996, 1998, 1999, 2003, 2004, 2005, 2010.

Wie unterscheidet sich der Zeitraum September bis März des Folgejahres vom Durchschnitt 1981 – 2010?

Beginnend im September, der noch mitten in der Hurrikansaison liegt, Anomalie des Bodendrucks:

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Nördlich von 80°N deutet sich eine leichte positive Druckabweichung an, im tropischen und subtropischen Bereich überwiegend eine leicht negative. Zum Vergleich der September 2017, der ja auch in diese Kategorie gehört:

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Nicht identisch, aber große Ähnlichkeit.

Stratosphäre, Geopotentialanomalie 50hpa:

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Zum Vergleich September 2017:

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Im arktischen und subarktischen Bereich ebenfalls positive Geopotentialanomalie, im tropischen und subtropischen durchschnittlich bis leicht negativ.

Oktober, Bodendruckanomalie:

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Zum Vergleich, die ersten 7 Tage des Oktober 2017:

134

 

Stratosphäre:

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Stratosphäre 01. – 07. 10. 2017

134

 

Im arktischen Bereich hoher Bodendruck, in der Stratosphäre hohes Geopotential.

 

 

November, Bodendruckanomalie:

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Positive Anomalie nördlich von 80°N, bei den Aleuten, Grönland – Island, Ostsibirien, negative Abweichung im südlichen Teil des Nordatlantik, über Europa, Schwerpunkt Frankreich.

Stratosphäre:

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Klare Struktur, positiv Arktis und Subarktis, negativ Tropen und Subtropen.

Dezember, Bodendruckanomalie:

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Im Wesentlichen Fortsetzung der Novembersituation.

Stratosphäre:

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Auch hier Kontinuität.

Januar, Bodendruckanomalie:

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Nördlich von 40 – 45°N positive Druckabweichung, südlich davon negative, die größte über Südwesteuropa und dem westlichen Mittelmeer.

Stratosphäre:

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Positive Abweichung über der Arktis und Subarktis, besonders über Nordskandinavien – Spitzbergen und Ostsibirien, negative besonders über Kanada.

Februar, Bodendruckanomalie:

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Hier fällt insbesondere der hohe Druck über dem Nordatlantik auf sowie die rege Tiefdrucktätigkeit über Nordkanada, außerdem negative Druckabweichung südlich von 30°N, insbesondere über Afrika.

Stratosphäre:

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Der stratosphärische Polarwirbel ist in 2 Teile gespalten, ein Teil befindet sich über Kanada und ein Teil über Russland, dazwischen erstreckt sich eine Zone höheren Geopotentials von Südgrönland bis Nordsibirien, außerdem befindet sich hohes Geopotential im pazifischen Bereich westlich der Aleuten.

März, Bodendruck:

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Negative NAO, positive Druckabweichung Südgrönland – Island, negative von Neufundland ostwärts über den Atlantik bis Mitteleuropa, ebenfalls negativ Afrika. Die Abweichungen über dem Atlantik sind die größten der gesamten Nordhemisphäre.

Stratosphäre:

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Auch hier sind 2 Teile des Polarwirbels erkennbar, ein Teil über Nordostkanada und ein Teil über Nordsibirien, über Grönland und Skandinavien sowie über Osteuropa befindet sich höheres Geopotential, ebenso bei den Aleuten.

Insgesamt erscheint der stratosphärische Polarwirbel geschwächt, dies und die positive Druckabweichung über Arktis und Subarktis schwächt die Zonalzirkulation und bietet Raum für verstärkte Meridionalzirkulation. Dies deckt sich auch mit den Ergebnissen in meinem Beitrag „Accumulated Cyclone Energy………..“ .

Gruß

KHB