Hallo,
etwas ungewöhnlich, eben experimentell, eine Langfristprognose, die (ausschließlich) auf den Verhältnissen in der Stratosphäre des Monats November beruht. Dabei werden die höchsten Korrelationen zwischen den entsprechenden Parametern und den Bodendruck – bzw. Temperaturanomalien der Folgemonate verwendet, konkret „zonaler Wind“ auf der 100 -, 150 – und 200hPa – Ebene, Bereich 90°N – 20°S, 0 – 360°.
Auswertungszeitraum 1949 – 2017/18
20.000 Gitterpunkte
Referenzperiode 1981 – 2010
Anomalien: Pa bzw. K bzw. m
Methode: Canonical Correlation Analysis
Dezember 2018:


Januar 2019:


Februar 2019:


Wie gesagt, das Rechenmodell erhält keine Informationen über SSTs, Temperaturen, Bodendruck und Geopotential. Immerhin zeigt es (trotzdem) den zu erwartenden schwachen bis mittleren El Nino (Modoki), angedeutet in den positiven Temperaturanomalien im äquatorialen Pazifik (unterer Rand) und die negative Druckabweichung bei den Aleuten (die mit El Nino einhergeht).
Laut Baur wird ja der Januar in Mitteleuropa zu kalt, wenn der Oktober in diesem Gebiet um mindestens 2 K zu warm und in Deutschland zu trocken war. Beide Voraussetzungen sind dieses Jahr gegeben. Mein Modell zeigt den hohen Druck über Russland (den Baur für solche Januare angibt), zeigt aber keine negative Temperaturabweichung über Mitteleuropa.
Über Grönland / Island herrscht zwar vorwiegend positive Druckabweichung, aber es scheint keine Blockierung zu geben (eine schwache im Januar bei 45°W, kann für ME auch Südlagen bedeuten), möglicherweise ist die Zugbahn der Tiefs im Dezember und Januar eher auf West – und Mitteleuropa gerichtet. Im Februar dominiert aus jetziger Sicht vorwiegend antizyklonale Witterung über Europa mit Schwerpunkten der positiven Druckabweichung über Mitteleuropa und Nordwestrussland.
Ergänzung: Am 11. Dezember habe ich auf Wunsch von Lesern die Temperaturanomalien der Wintermonate in Europa vergrößert dargestellt, außerdem die Geopotentialanomalien auf der 500hPa – Ebene ergänzt (natürlich mit den gleichen Inputdaten).
Gruß
KHB